Rheinische Post, 13.04.2013, Ein Masterplan für  Osterath

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Ob der vom Stadtrat beschlossene „Masterplan Osterath“ wirklich kommt, werden wohl erst die Haushaltsberatungen im Herbst zeigen. Das erfuhren die Zuhörer einer Podiumsdiskussion der KAB. Die war so gut besucht, dass noch zusätzliche Stühle aufgestellt werden mussten; am Ende saßen rund 80 Zuhörer im Pfarrzentrum „Nussschale“.

Ein Masterplan für Osterath
KAB St. Nikolaus lud zur Podiumsdiskussion
Die Rheinsche Post berichtet ausführlich
Meerbusch „Masterplan für Osterath“ wackelt — er wird teurer als gedachtDie KAB St. Nikolaus hatte zur Podiumsdiskussion eingeladen — die fand sehr großes Interesse


Das Podium (von links): Planungsausschuss-Vorsitzender Leo Jürgens (CDU), Planungsdezernent Just Gérard, Diskussionsleiter Manfred Hering, „Wir in Osterath“-Vorsitzende Veronika Hoppe und Manfred Weigand von „Pro Osterath“.

Ob der vom Stadtrat beschlossene „Masterplan Osterath“ wirklich kommt, werden wohl erst die Haushaltsberatungen im Herbst zeigen. Das erfuhren die Zuhörer einer Podiumsdiskussion der KAB. Die war so gut besucht, dass noch zusätzliche Stühle aufgestellt werden mussten; am Ende saßen rund 80 Zuhörer im Pfarrzentrum „Nussschale“.
Planungsdezernent Just Gérard erklärte, dass die Idee der Meerbuscher Politiker, den Masterplan von Studenten im Rahmen ihrer Master-Arbeit entwickeln zu lassen, wohl nicht funktioniere. „Einzelne Fragestellungen dürfen Studenten erledigen, ein kompletter Masterplan aber muss nach der Gebührenordnung abgerechnet werden.“ Also zu Preisen, die auch ein privates Planungsbüro nehmen würde. Das aber würde wohl deutlich teurer als gedacht.

Der Planungsdezernent machte keinen Hehl aus seiner ablehnenden Haltung gegenüber einem Masterplan. „Masterpläne brauchen Zeit und sind nur dann das richtige Instrument, wenn sie konkrete Fragestellungen abarbeiten.“ Dem widersprach Manfred Weigand von „Pro Osterath“: „Ein Masterplan ist sehr wohl sinnvoll, um zu klären: Was soll hier passieren. Östlich der Bahnlinie werden 18 Hektar neu bebaut, das wird Schwerpunkte verändern.“
Drei Kernthemen seien für die Entwicklung Osteraths wichtig, sagte Planungsdezernent Gérard: „Die Verkehrsplanung, die Einzelhandelsentwicklung und der Bereich Wohnen.“ Schnell wurde das tiefe Misstrauen der Osterather deutlich, denn seit mittlerweile knapp 80 Jahren wird über die Bahnunterführung diskutiert, und auf dem brachliegenden Ostara-Gelände rührt sich auch nichts. Gérard brachte die Zuhörer auf den aktuellen Sachstand: „Die Eisenbahnverwaltung ist auf uns zugekommen und hat um ein Gespräch zur Unterführung gebeten. Die Verhandlungen werden jetzt wieder aufgenommen“, so Gérard. Die Stadt Meerbusch habe ihren Finanzierungsanteil bereits vor Jahren in den Haushalt eingestellt. „Ebenfalls beteiligen müssen sich aber Land und Bund.“ Und Ostara? „Et kütt. Der Investor macht gerade seine Hausaufgaben“, so Gérard. Ein Zuhörer wusste zu berichten, dass die Erdarbeiten bereits ausgeschrieben wurden.

Viele Zuhörer sahen den Einzelhandel kritisch, vermissten einheitliche Öffnungszeiten: „Hier gibt es auch keine Weihnachtsbeleuchtung, und im Sommer blüht vor den Geschäften nichts“, sagte einer. „In Büderich ist das anders.“ Veronika Hoppe von „Wir in Osterath“ erklärte: „In Büderich gibt es rund doppelt so viele Einzelhändler wie in Osterath; da sind die Kosten leichter zu tragen.“ Blumenampeln seien in Planung, voraussichtlich im nächsten Frühjahr sollen sie erstmals hängen. Wichtig ist sowohl dem Planungsdezernenten als auch den anwesenden Politikern: „Die Bürger sollen in die Planungen einbezogen werden.“ Manfred Hering erklärte: „Die KAB steht bereit.“
Quelle: RP/rl